20.10.2020

Die neue Angebotsplattform von Protolabs nach Service: Spritzguss

Nach Matthew Hatch

Die neue digitale Angebotsplattform von Protolabs bietet eine spannende Kundenerfahrung. Diese neuartige digitale Fertigungsplattform verfügt über einen noch größeren Funktionsumfang und reduziert erheblich den Zeitaufwand, den Sie für die Einführung Ihrer Produkte benötigen.

In dieser Artikelreihe werden wir herausfinden, was sich in der neuen Plattform bei den einzelnen Services verändert hat. Wir werden uns im Überblick und im Detail ansehen, was Sie erwartet, wenn Sie Ihre CAD-Modelle hochladen, das Angebot und die Analyse Ihrer Teile durchgehen und Ihre Bestellung aufgeben.

In diesem Artikel betrachten wir die neue Plattform im Hinblick auf das Hochladen von Teilen für den Spritzguss – den weltweit führenden Service von Protolabs zur Herstellung von im Expressverfahren gefertigten Prototypen und Produktionsteilen für den Endgebrauch.

Anmeldung & Registrierung

Der Link „My Account“ wird beim Starten unserer neuen Plattform nicht mehr verfügbar sein. Bestehende Nutzer können sich mit ihrer vorhandenen E-Mail-Adresse und ihrem Passwort einloggen. Alle bereits aufgegebenen Bestellungen stehen in der „Bestellhistorie“ zur Verfügung, und Angebote, die Sie bis 30 Tage vor dem Start der neuen Plattform eingeholt haben sind unter „Projekt 0“ einsehbar. Benutzer, die bereits zuvor Teile hochgeladen/bestellt haben, zuvor jedoch kein Passwort eingerichtet hatten, werden gebeten, bei der Registrierung ein Passwort zu erstellen. Wie bei bestehenden Kunden sind alle Bestellungen und Angebote, die bis 30 Tage vor dem Start der neuen Plattform aufgegebenen/eingeholt wurden, sichtbar.

Wenn Sie bei der neuen Plattform angemeldet sind, werden Sie feststellen, dass die Benutzeroberfläche denkbar einfach ist und Informationen zum Materialmanagement enthält, wie z. B. Formulare für vom Kunden bereitgestellte Werkstoffe. Sie können ganz leicht nach Teilen suchen oder aktuelle und archivierte Projekte organisieren.

Neben der Materialverwaltung und Formularen für kundenseitig gestellte Materialien enthält die Plattform auch Optionen zu den Eigentumsrechten an den Werkzeugen – von einfachen Nutzungsrechten bis hin zur vollständigen Eigentum an den Formen. Die Eigentumsrechte an den Werkzeugen sind ein wichtiger Schritt hin zur On-Demand-Fertigung (ODM). Doch mehr dazu später!

Hochladen von neuen Projekten (Daten)

Zum Hochladen eines Bauteils in der neuen Plattform benötigen Sie einen Account. Falls Sie noch keinen Account haben, müssen Sie also zunächst einen einrichten. Außerdem können Spritzgussteile aus bereits bestehenden Formen nachbestellt werden, solange die Werkzeuge noch brauchbar sind.

Besonders hilfreich ist, dass Sie jetzt mehrere Teile in einem einzigen Schritt hochladen können. Außerdem können Sie jetzt Uploads in Gruppen verwalten, damit Sie die verschiedenen Teile und deren Überarbeitungen klar voneinander unterscheiden können. So wird ein effektives Projektmanagement für Sie möglich. Unter der Funktion Angebot weiterleiten können Sie sogar Projekte mit Kollegen teilen.

Die nur bei CAD-Uploads für Spritzgussteile verfügbaren Optionen bezüglich 2K-Spritzguss und Spritzguss von Einlegeteilen sind jetzt besser ersichtlich und benutzerfreundlicher. Außerdem wird die Lebensdauer der Form beim Prototyping bzw. der On-Demand-Fertigung klar kommuniziert, und Sie bekommen deutlich angezeigt, wenn Sie Mehrkavitätenwerkzeuge auswählen.

Wir akzeptieren diese Dateiformate:

  • IGES (.igs)
  • STEP (.stp)
  • SolidWorks (.sldprt)
  • PTC Creo (.prt)
  • Parasolid (.x_t und .x_b)
  • ACIS (.sat)
  • AutoCAD (.dwg, nur 3D)
  • Autodesk Inventor (.ipt)
  • CATIA (.CatPart)
  • Komprimierte Ordner (ZIP-Dateien) können eine beliebige Kombination aus den oben aufgeführten Modell-Dateiformaten enthalten

Konfiguration Ihrer Bauteile

Eine Reihe von neuen Elementen in der Angebotskonfiguration beschleunigt und vereinfacht den Prozess. So können Sie jetzt z. B. Teile bei der Überarbeitung des Designs umbenennen. Bei der Verwaltung Ihres Projekts erweist sich dies als praktisches Detail, denn bisher konnten Teile nur auf Anfrage umbenannt werden. Außerdem können Kunden ihre Teilebestellung ganz einfach duplizieren, wenn sie das Teil in verschiedenen Farben benötigen. Auch das war bisher nur auf Anfrage möglich. Die schnelle Automatisierung beschleunigt hier also den Prozess gewaltig. Enthält ein Projekt mehrere Angebote für Bauteile, von denen eines die Bestellung verzögert, können Sie dieses Teil entfernen und dafür eine separate Bestellung aufgeben. Mithilfe der Funktion zum Einholen separater Angebote stellen Sie sicher, dass alle Teile so schnell wie möglich hergestellt und versendet werden können.

Die Versionsverwaltung ist einfach, da alles verfolgt und gespeichert wird. Ältere Designversionen sind somit abrufbar. Auch die Designentscheidungen werden transparenter, da das Angebot mit der Funktion Angebot weiterleiten mehreren Nutzern vorgelegt werden kann. Kollegen können Bearbeitungszeit, Werkstoffe, Oberflächenqualität und andere Optionen anpassen, um sich die Auswirkungen auf den Preis in Echtzeit anzeigen zu lassen.

Außerdem kann der Entwickler den technischen Teil erledigen und das Angebot dann an die Einkaufsabteilung weiterleiten, die daraufhin die Bestellung aufgibt.

Zu guter Letzt unterstützen wir Sie bei der technischen Angebotskonfiguration. Greifen Sie dazu nach Ihrer Anmeldung auf ein Hilfecenter, Werkzeugtipps und unseren Livechat zurück.

Analyse der Konstruktion

Die Designanalyse-Funktion des neuen Systems ist umfassender als zuvor und gleichzeitig einfacher und benutzerfreundlicher. Die Transparenz und Kommunikation rund um Ihre Teile wird erhöht, sodass Sie den Status Ihrer Teile immer genau kennen.

Die Farbcodierung ist eine der wichtigsten Änderungen. Ihre Teile ändern beim Durchlaufen der Stadien Konfiguration, Analyse, Prüfung und Genehmigung ihren Status. Jeder Status wird durch eine entsprechende Farbe angezeigt. Der angestrebte Status „Bereit zur Fertigung“ ist grün.

Weiß – Konfiguration erforderlich: Alle neu hochgeladenen Teile haben zunächst den Status Weiß. Diese Teile müssen konfiguriert und ggf. zur Analyse übermittelt werden.

Grau – Machbarkeitsanalyse wird ausgeführt: Teile mit Status Grau werden gegenwärtig von Protolabs analysiert, um Machbarkeitsprobleme, Vorlaufzeiten und Preise zu ermitteln. Wenn das Angebot mit allen Teilen zur Prüfung bereit ist, werden Sie von uns per E-Mail benachrichtigt.

Grün – Bereit zur Fertigung: Teile mit dem Status Grün haben die Analyse- und Angebotsphase durchlaufen und brauchen nicht mehr geprüft oder genehmigt zu werden. Wenn alle Teile in einem Angebot dieses Stadium erreicht haben, können Sie zur Kasse gehen.

Gelb – Prüfen und genehmigen: Teile mit dem Status Gelb sind fast fertigungsbereit. Sie brauchen nur noch die Machbarkeitsanalyse zu prüfen, die Mitteilungen zu genehmigen und die Anordnung von Angusskanal und Auswerfern zu akzeptieren. Hier wählen Sie ggf. auch Gewindeoptionen aus. Nach der Genehmigung erhalten die Teile den Status Grün.

Rot – Überarbeitung erforderlich / Nicht machbar: Teile mit dem Status Rot können wir leider nicht herstellen. Bitte prüfen Sie die Machbarkeitsanalyse, um zu erfahren, wie Sie das Design Ihres Teils ändern können, damit es von uns gefertigt werden kann. Sie können dies mit unseren Anwendungstechnikern besprechen. Bitte nehmen Sie Kontakt auf.

Schwarz – Abgelaufen: Bei Teilen mit Status Schwarz ist das Preisangebot abgelaufen. Bitte übermitteln Sie die Datei erneut, um ein neues Angebot anzufordern.  

Bei der Teileanalyse werden im neuen System die zu lösenden Problembereiche z. B. unter „Textur“, „Radius“ oder „Angusskanal“ kategorisiert, sodass der Prozess des Teiledesigns einfacher verwaltet werden kann. Außerdem sind alle Teile innerhalb einer Angebotsgruppe übersichtlich aufgeführt und einfach abrufbar, wodurch mehrfache Nachbesserungen einfacher verwaltet werden können.

Übrigens muss der Anordnung von Anguss- und Auswerfern in der Analysephase zugestimmt werden, um Missverständnisse und Verzögerungen bei der Bestellung zu vermeiden. Alle Informationen hierzu werden im System vermerkt, selbst Angaben dazu, wer die Zustimmung erteilt hat.

Es ist ganz einfach, zwischen den Teilen zu navigieren. Sie brauchen nicht zwischen verschiedenen Angeboten hin- und herzuklicken, um sich verschiedene Teile anzuschauen, sondern haben alle Tipps und „nächsten Schritte“ auf einen Blick.

Bestellung und Bezahlung

Der Prozess der Auftragsbestätigung und Bestellung umfasst einen Produktionsteile-Rechner. Dabei handelt es sich um eine benutzerfreundliche, interaktive Preiskurven-Grafik, die veranschaulicht, wie sich die Kosten beim Prototyping oder der On-Demand-Fertigung je nach Haltbarkeit der Form und Anzahl der benötigten Teile ändern. Sie wählen einfach den Punkt auf der Grafik aus, woraufhin Ihre Bestellung entsprechend geändert wird. Dies ist ein unglaublich nützliches Tool, weil Sie damit in Echtzeit genaue Preisangaben auf der Grundlage von Variablen erhalten – dass alles nach der Freigabe Ihrer Teile, sodass der Preis korrekt bleibt.

Das neue System zeigt außerdem die interaktive Grafik für bis zu 20.000 spritzgegossene Exemplare. Bei einer deutlich höheren Menge an ODM-Teilen werden zunächst 500 Exemplare (Erstmuster) versendet; beim Bezahlvorgang haben Sie dann die Möglichkeit, die Lieferung der übrigen Teile zu regeln. Die Lebensdauer der Formen und die Eigentumsrechte an den Werkzeugen spielen hierbei eine Schlüsselrolle, da es jetzt Optionen für bis zu 2.000 Einspritzungen sowie für Eigentumsrechte am Werkzeug bei allen ODM-Projekten gibt.

Außerdem ist es ab sofort möglich, über die Kalenderfunktion „Empfang bis“ ein Lieferdatum auszuwählen. Dort sehen Sie auch gleichzeitig, wie sich die Kosten erhöhen oder verringern. Diese nützliche Funktion spart Zeit und hilft Ihnen beim Kostenmanagement. Das System schlüsselt außerdem die Versandkosten pro Teillieferung auf – ohne irgendwelche versteckten Kosten.

Bei Lieferungen außerhalb Großbritanniens und der EU müssen wir Sie bitten, einen Fragebogen auszufüllen. Das ist keine schwierige Sache, bei der Ihnen unser Kundenserviceteam gerne weiterhilft.

Es ist ganz einfach. Anstelle von vier Seiten im alten System gibt es jetzt nur noch vier Punkte auf einer Seite. Sie können auf einer Bestellung Ihre eigene Referenznummer angeben. Und da es kein Zeitlimit für diese Seite gibt, geht Ihre Eingabe nicht verloren.

Zu guter Letzt können Sie Ihre Angebote an Kollegen weiterleiten. Sie können so von mehreren Personen bearbeitet und bestätigt werden, bevor Sie die Bestellung aufgeben.

Erhaltene Teile

Das Format aller Informationen auf dem Lieferschein / Etikett hat sich mit dem neuen System geändert, insbesondere die Teilenummer, die Angebotsnummer, die Verkaufsauftragsnummer, die Produktionsnummer, die Sendungsnummer und die Bestellnummer.

Und wenn Sie ein zertifiziertes Lieferantenmaterial bestellt haben, wird deutlich auf dem Beutel angegeben, welche Zertifizierungen zu welchen Teilen gehören.

Bei ODM-Teilen erhalten Sie bei Ihrer Bestellung eine E-Mail mit einer Kopie Ihres Prozessberichts zur Formentwicklung, der Ihre Qualitätsprozesse unterstützt – ein weiteres tolles Feature unseres ODM-Angebots.