01.11.2022

Effektive Partnerschaften für Start-ups in der Fertigungsindustrie

Nach Protolabs

Effektive Partnerschaften für Start-ups in der Fertigungsindustrie

Bestimmt hatten Sie eine großartige Idee, die zur Gründung Ihres Start-ups geführt hat. Doch dann haben Sie festgestellt, dass Sie nicht alle Aufgaben allein stemmen können.  Sie benötigen fachliche Beratung, Hilfe und meist auch finanzielle Mittel.  Frühzeitig die richtigen Partner an Bord zu holen kann über Erfolg und Misserfolg Ihrer Pläne entscheiden. Hier sind ein paar Tipps, die Ihnen dabei helfen können.

Zu Beginn benötigen Sie vielleicht lediglich guten Rat und eine helfende Hand, die Ihnen zeigt, wie Sie das Geschäft am besten führen. Oft ist auch Startkapital nötig, damit Sie das Geschäftsmodell und das Produkt ohne finanziellen Druck entwickeln können.  In dieser Phase ist Ihr Start-up ein zartes Pflänzchen, das gehegt und gepflegt werden muss.

Inkubatoren

Ein Inkubatorprogramm für Start-ups kann in der Anfangsphase eine große Hilfe sein.  Ein Beispiel dafür sind Technologie- und Gründerzentren, die günstige Räumlichkeiten, gemeinsam genutzte Infrastruktur, Möglichkeiten zum Networking sowie Zugang zu ersten Investoren bieten. Informieren Sie sich gründlich, denn neben allgemeinen Förderprogrammen gibt es auch branchenspezifische Inkubatoren.

Accelerators

Wenn Sie an Sicherheit gewonnen und Ihr Produkt validiert haben, können Sie die nächste Stufe gehen und das Wachstum mithilfe eines sogenannten Start-up-Accelerators beschleunigen.  Ein Accelerator bietet Ihrem Unternehmen Zugang zu allen möglichen Services, darunter Mentoring, Networking, Rechtsberatung und Zugang zu Investoren. 

Mit seiner Hilfe können Sie Ihre Idee auf Herz und Nieren prüfen, bevor Sie sich der Sache mit Haut und Haar verschreiben. Das bewahrt Sie möglicherweise vor unnützen Ausgaben und nutzlos investierter Zeit. Der Accelerator lässt sich diese Services bezahlen – meist in Form eines Anteils an Ihrem Unternehmen.  Allein deshalb sollten Sie bei der Suche nach einem Accelerator gründlich vorgehen und darauf achten, ob und welchen Start-ups in Ihrem Geschäftsfeld er bereits nachweislich zum Erfolg verholfen hat.

Kapitalbeschaffung

Geld ist die wohl wichtigste Ressource für ein Start-up.  Die Finanzmittel für Ihr Unternehmen können aus verschiedenen Quellen stammen: Eigenkapital, Darlehen von Freunden und Familienangehörigen, Subventionen oder Crowdfunding. Sämtliche Arten der Finanzierung haben Vor- und Nachteile, die Sie beachten müssen. 

Als neuer Player in der Fertigungsindustrie haben Sie einen größeren Kapitalbedarf und benötigen vermutlich mehrere Geldgeber, die Sie in den verschiedenen Phasen unterstützen.

Hier kommen Angel-Investoren und Risikoanleger (auch Venture Capitalists oder kurz VC-Geber genannt) ins Spiel. Vielleicht wurden Sie einander über eine Accelerator-Plattform vorgestellt, oder Sie haben diese Finanziers gezielt angesprochen oder auf Plattformen wie LinkedIn entdeckt.

Die Zusammenarbeit muss für beide Seiten profitabel sein. Sie benötigen Geld und der Investor erwartet eine hohe Rendite.  Sie müssen vorbereitet sein, ein überzeugendes Geschäftskonzept vorlegen und herausfinden, wie sie Geld verdienen werden - dies beinhaltet oft eine Kapitalbeteiligung und eine klare Ausstiegsstrategie.

Im Allgemeinen bevorzugen VC-Geber Unternehmen, die rasch skalieren können und bereits die ersten Validierungsprozesse durchlaufen haben.

Das bedeutet allerdings auch, dass ein Risikoanleger auf schnelles Wachstum dringen wird und möglicherweise riskantere Strategien einfordert. Wenn Sie dagegen auf ein langsames, organisches Wachstum setzen, passen Sie vielleicht nicht gut zusammen.  Entscheiden Sie sich nicht für den erstbesten Investor, sondern suchen Sie nach einem Kapitalgeber, der bereit ist, Sie und Ihr Team zu unterstützen.  Prüfen Sie, ob der Investor Erfahrung mit Start-ups in der Fertigungsindustrie und in Ihrem Markt hat. Welche Erfolge hat er vorzuweisen? Fragen Sie sich, ob Ihre Erwartungen und Ziele an den ROI mit denen des Investors übereinstimmen.

Unternehmenspartnerschaften

Zu den größten potenziellen Hürden für neue Unternehmen gehört der Zugang zum Markt und den Verbrauchern. Gerade Letztere stellen häufig eine Unbekannte dar.

Eine Lösung hierfür ist eine Partnerschaft mit einem größeren Unternehmen, beispielsweise einem anderen Fertiger oder einem Distributor.  Der Nutzen für das Start-up ist offensichtlich: Es erhält Zugang zum Markt, zu Technologien und zu Analgen sowie eventuell zu Kapital und Fachwissen, dass es im eigenen Unternehmen nicht gibt.

Große Konzerne profitieren ebenfalls, was sich auch an der Vielzahl der von ihnen gegründeten VC-Abteilungen oder ‑Gesellschaften zeigt. Sie müssen innovativ sein, um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben. Außerdem müssen sie Teil des Wandels sein, der sie sonst aus dem Markt drängen könnte.  Praktisch jeder Konzern wird Ihnen bestätigen, dass er auf der Suche nach innovativen „Denken“ ist, nach talentierten Individuen und eigenständig Denkenden. Doch häufig setzen die vorhandenen Organisationsstrukturen Grenzen, sodass Forschung und Entwicklung sowie Innovation ausgelagert werden.

Auf den ersten Blick mag das wie eine paradiesische Partnerschaft wirken, aber in der Praxis gibt es viele Fallstricke.  Dazu gehört insbesondere die unterschiedliche Unternehmenskultur: Ein Partner ist agil und möchte schnell Fortschritte machen, der andere ist vorsichtiger und geht keine Risiken ein, die nicht zuvor gründlich analysiert wurden.  Als Start-up müssen Sie sicherstellen, dass Sie das richtige Unternehmen für eine solche Partnerschaft auswählen. Sie benötigen nicht nur die volle Unterstützung der jeweiligen Geschäftsleitung, sondern auch Rückhalt bei den Personen, mit denen Sie zusammenarbeiten werden. Zudem müssen Sie vermeiden, dass Sie in eine ganz bestimmte Rolle oder einen ganz bestimmten Geschäftsbereich gezwungen werden.

 

Mit dem richtigen Konzern an Ihrer Seite, der die richtige Einstellung hat, kann eine Corporate Partnership ein Segen für beide Parteien sein. Darum ist es so wichtig, bedacht vorzugehen und sicherzustellen, dass beide Seiten genau verstehen, was sie voneinander erwarten, bevor ein Vertrag unterzeichnet wird. Laut einer Untersuchung von McKinsey hören die meisten Konzerne nach zwei oder drei Jahren auf, in Start-ups zu investieren. Lediglich 28 % der befragten Start-ups waren mit der Partnerschaft zufrieden. 

Supply-Chain-Kollaborationen

Als Start-up in der Fertigung müssen Sie sicherstellen, dass Sie eine stabile Lieferkette aufbauen. Das ist wichtig, damit Teile und Komponenten rechtzeitig geliefert werden, aber auch, damit Sie Zugang zu Fachwissen erhalten, das im eigenen Unternehmen nicht vorhanden ist.

Bevor sich andere Unternehmen für Sie interessieren und bei Ihnen investieren, müssen Sie zeigen, dass Ihr Konzept funktioniert. Dazu benötigen Sie Prototypen, die Sie im Rahmen von Vorstellungen, Messen usw. zeigen können. Diese Prototypen werden zur Prüfung von Form und Passform benötigt, aber auch für mögliche Testmärkte.  Risikoanleger sind in dieser Hinsicht besonders kritisch.

Natürlich benötigen Sie die Prototypen so schnell wie möglich. Denken Sie auch daran, dass Sie gegebenenfalls das erhaltene Feedback in das Design einfließen lassen sollten. Das kann auch die Herstellbarkeit im gewählten Fertigungsverfahren betreffen.  Letztendlich benötigen Sie ein Produkt, das kostengünstig hergestellt und mit ausreichenden Gewinn verkauft werden kann.

Wahrscheinlich verfügen Sie nicht über die gesamte Expertise, die dafür nötig ist. Eine gute Anlaufstelle bei Fragen  sind Ihre Lieferanten. 

Wir von Protolabs können zum Beispiel in der kritischen Phase zwischen Entwurf und Produktion helfen.  Wir können Prototypen innerhalb kürzester Zeit liefern, manchmal schon einen Tag, nachdem Sie das CAD-Modell auf unserer Protolabs-2.0-Plattform hochgeladen haben. Ein weiterer Vorteil der Plattform ist die Design-for-Manufacturability(DFM)-Rückmeldung zur Machbarkeit.

Diese Prüfung erfolgt kostenfrei und kann beliebig oft durchgeführt werden, bevor Sie die Fertigung in Auftrag geben.  Bei Bedarf können Sie auch mit Fachleuten sprechen, die sich in der gewählten Fertigungstechnik auskennen.  Unsere Experten kennen sich mit Spritzguss, 3D-Druck und CNC-Bearbeitung aus.

Wenn Sie möchten, können Sie in der Anfangsphase Ihres Unternehmens die gesamte Produktion an uns auslagern, um größere Investitionen in Anlagen hinauszuzögern und umfassendere Produktvalidierungen durchzuführen, bevor Sie das Startkapital einsetzen.

 

 

Als Start-up benötigen Sie jede Hilfe, die Sie bekommen können. Sie können nicht in allem ein Experte sein – und sie benötigen vermutlich Anschubkapital, damit der Stein ins Rollen kommt.  Mit den richtigen Partnern können Sie die Anfangsjahre meistern und Ihre Pläne zum Erfolg führen. Wenn Sie das hinkriegen, helfen diese Partner Ihnen dabei, ein Unternehmen aufzubauen, auf das sie stolz sein können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Getaggt: Protolabs Blog