03.06.2025

Aktuelle Themen in der Fertigung: Am Puls der Branche

Nach Protolabs

Die Fertigungsindustrie ist ein Bereich, der sich in einem Zustand der schnellen Wiedererfindung befindet. Daher sieht man sich immer mehr nach neuen Lösungen um, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Jahr 2025 wird mehr Druck auf Lieferketten ausgeübt. Zudem sorgt wirtschaftliche Ungewissheit dafür, dass die Investitionen im Bereich der Fertigung niedriger ausfallen als in den Vorjahren. Unter solchen schwierigen Bedingungen können jedoch Innovationen entstehen. Erfahren Sie, mit welchen Themen sich Führungskräfte in der Fertigungsbranche heute befassen und wie sie sich den Herausforderungen stellen. 


Insgesamt mehr Digitalisierung 

Während die Fertigungindustrie wichtige Veränderungen durchläuft, kommen verschiedene Ansätze zur digitalen Optimierung zum Einsatz. Immer mehr Unternehmen integrieren neue Technologien und nutzen datengetriebene Einblicke in ihre Fertigungsabläufe.  

Die Fertigungsbranche setzt Daten mehr ein denn je. Aptean’s ommt in seinem Fertigungstrend- und Technologiebericht zum Schluss, dass „52 % der Hersteller im Jahr 2025 aufkommende Technologien und Datenlösungen implementieren wollen und 48 % das Ziel verfolgen, ihre veralteten Systeme zu aktualisieren oder integrieren“. 

Neue Entwicklungen in der Datenanalytik bieten Benutzern mehr und wertvollere Informationen und helfen ihnen dabei, agiler zu werden. Sie zeigen Gelegenheit zur Kosteneinsparung auf und innovieren während turbulenter Zeiten ständig. Infolge des Erfolges der Automobilindustrie mit Hightech-Lösungen zur Messung der Leistung von Fahrzeugflotten wurde die Fertigungsindustrie auf die Vorteile von prognostizierter Wartung und optimierter Verfahren aufmerksam. Darüber hinaus gibt es eine erhöhte Verfügbarkeit von smarter Fabriksoftware und Nachrüstsensoren, die gleichzeitig auch erschwinglicher werden. Sie liefern zuverlässigere Daten und helfen Unternehmen dabei, ihre Kosten zu senken. 


Die große Frage lautet: Wie sieht es mit KI aus? 

Die Fertigungsindustrie ist eine der Branchen, die am stärksten von künstlicher Intelligenz (KI) beeinflusst wird. Viele verschiedene Branchen haben KI aufgrund der potenziellen Einsparung von Kosten und Arbeitskräften mithilfe der neuen Technologie schnell bereitwillig angenommen. Die Fertigungsindustrie war hier keine Ausnahme. Laut dem World Economic Forum haben 68 % der Hersteller in allen Bereichen KI auf gewisse Weise in ihre Arbeitsabläufe integriert.  

Doch die anfängliche Begeisterung über diese neue Technologie ist mittlerweile schwächer geworden. Eine Studie von Deloitte zeigt, dass Unternehmen sich nun darauf konzentrieren, eine kritische Analyse durchzuführen, wie KI dabei helfen kann, Umsatzziele zu erreichen, die Produktivität zu steigern und sich wiederholende manuelle Verfahren zu ersetzen. Firmen setzen auf generative KI, um ihre Herstellungsabläufe zu beschleunigen. Laut einem vor Kurzem erschienenen Artikel von Forbes „macht die Nutzung der Power von generativem Design es möglich, beständigere, leichtere Teile zu produzieren, die verfügbare Materialien effizienter einsetzen“.

In der Welt der Additivfertigung „zieht der 3D-Druck Nutzen aus der Begeisterung um die nächste Generation von KI und Automatisierungstools“, erklärt François Minec, Global Head of 3D Polymers, HP Personalization and 3D Printing bei HP im Bericht zu den 3D-Drucktrends 2024 von Protolabs. „Verbesserungen bei der 3D-Hardware, Firmware und Software rücken die Datenanalytik und die Überwachung wesentlicher Leistungsindikatoren in den Vordergrund und ermöglichen Skalierbarkeit für immer mehr Hersteller.“  

Bei der NASA hingegen half per Crowdsourcing erhaltenes generatives Design den Ingenieuren dabei, das Produktentwicklungsverfahren bedeutend zu beschleunigen.

In Zukunft werden Unternehmen, die KI-Praktiken in Erwägung ziehen, die größte Rendite verzeichnen. „Die Zukunft der Fertigungsbranche dreht sich jedoch nicht nur um Automatisierung und KI. Es gilt, intelligentere, nachhaltigere und adaptivere Produktionssystem zu schaffen“, so Forbes.


Ein komplexes Problem: Die Stärkung von Lieferketten  

Heutzutage ist ein wichtiges Thema für innovative Unternehmen, die Vielschichtigkeit von Lieferketten anzugehen. Immer mehr Hersteller ergreifen Maßnahmen zur Risikominderung und zum Schutz von Lieferketten vor potenziellen Schwachstellen und Kosten in Verbindung mit Dingen wie Zöllen.  

Außerdem betrachten Organisationen Daten auf neue Weise, um sie beim Treffen von Entscheidungen in Bezug auf deren Lieferketten zu unterstützen. Neueste technologische Entwicklungen schließen datengetriebene Bestandsverwaltung, genauere Prognosen mit Echtzeitdaten und Automatisierungsgelegenheiten ein, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Lieferketten an die Marktbedingungen anzupassen.     

„Hersteller können Daten einsetzen, um sich schneller an die Ungewissheiten der Lieferkettenlandschaft anzupassen und daran zu arbeiten, weiterhin unvorhersehbare Störungen zu minimieren. Die Verwendung der Blockchain zur Verwaltung dieser Daten sorgt für Nachverfolgbarkeit, während die Einführung von Lieferkettentools dafür sorgen kann, dass Hersteller all ihre Unternehmensabläufe im Blick behalten“, stellt ATS fest.

Die dem dezentralisierten Herstellungsmodell von Protolabs innewohnende Geschwindigkeit und Flexibilität liefert eine ideale Lösung zur Verringerung der Auswirkungen globaler und wirtschaftlicher Veränderungen. Erfahren Sie mehr über Onshoring und die Handhabung von Störungen in der Lieferkette mit digitaler Fertigung.  



Grün steht im Mittelpunkt: Das Thema Nachhaltigkeit 

Der Klimawandel ist ein immer dringender werdendes Problem. Damit wächst auch der Druck, nachhaltiger zu produzieren. Man könnte meinen, dass verringerte Investitionen im Bereich der Fertigung dazu führten, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsinitiativen auf Eis legen würden, aber dem ist im Allgemeinen derzeit nicht so. Laut Deloittes Prognose zur Fertigungsindustrie 2025 setzten sich solide Investitionen in die Fertigung unter Verwendung von nachhaltiger Technologie im Laufe des Jahres 2024 fort, haben sich jedoch seit 2023 verlangsamt.

Gleichzeitig bleibt der Kundenbedarf an Produkten mit niedrigeren Emissionen gleich, und die nachhaltige Fertigung erfüllt dieses Bedürfnis. So wird beispielsweise allein für den Elektrofahrzeugmarkt erwartet, dass dieser bis 2030 fünf Billionen Dollar erreichen wird. „Es scheint, als würden Kunden weiterhin darauf bedacht sein, deren Betriebsemissionen zu verringern, was den Bedarf an Produkten mit niedrigeren Emissionen weiterhin antreiben sollte“, berichtet Deloitte 

Unternehmen denken in Bezug auf die nachhaltige Fertigung strategisch und betrachten dabei Optionen wie recycelte Materialien, die mechanische Eigenschaften bieten, die traditionellen Materialien ähneln. Außerdem wenden sie schlanke Produktionsverfahren an.


Die humanoide Frage: Der Einsatz von Robotern und Cobots 

Die Fertigungsbranche integrierte als Erstes den Einsatz von Robotern in ihre täglichen Arbeitsabläufe. Dank neuester Entwicklungen in der industriellen Robotik verfügen Roboter nun über bessere Fähigkeiten, mit ihren menschlichen Kollegen zusammenzuarbeiten. Sie können rund um die Uhr arbeiten, so konfiguriert werden, dass sie ein hohes Niveau an Kontinuität erzielen, und mögliche menschliche Fehler vermeiden.   

Obwohl ihre Einführung anfänglich die Bedenken auslöste, dass sie menschliche Arbeitskräfte komplett ersetzen würden, ist es tatsächlich wahrscheinlicher, dass sie die Menschen unterstützen. Mithilfe von fortschrittlichen Sensoren und KI-gesteuerter Bewegungskontrolle werden kollaborative Roboter, so genannte „Cobots“, für sich wiederholende oder gefährliche Aufgaben eingesetzt. Sie füllen Lücken im Personalbestand und erhöhen dementsprechend die Produktivität.   


The Safety One – Cybersecurity & Data Protection  

Mit der Durchsetzung all dieser Digitalisierung ist es wichtiger denn je, Datensysteme zu verwalten und zu schützen. Es ist wahrscheinlich, dass die Fertigung danach streben wird, deren Datenverwaltung und Cyber-Sicherheit zu verbessern – besonders, da die Branche sich immer mehr auf künstliche Intelligenz verlässt.   

Das World Economic Forum berichtet, dass die Fertigungsindustrie in den letzten Jahren eine der Hauptzielscheiben für Cybercrime war – und diese Bedrohungen sind weiterhin vorhanden.   

„Der Übergang von isolierten zu miteinander verbundenen Systemen hat zusammen mit dem Aufstieg von Internet und Cloudcomputing für industrielle Organisationen die Herausforderungen in Bezug auf die Cyber-Sicherheit erhöht. Dies resultiert darin, dass das Cyber-Risiko systemisch und ansteckend ist und oftmals über das Verständnis oder die Kontrolle einer einzelnen Entität hinausgeht. Als Reaktion darauf priorisieren Organisationen die Implementierung robuster Methoden zur Cyber-Resilienz. 


Wie geht es weiter?  

Eine Schlussfolgerung der jährlichen Konferenz 2025 des World Economic Forum vergleicht den „entscheidenden Moment“, den die Fertigungsbranche derzeit erfährt, mit dem Aufstieg des Internets vor einer Generation. „Wir beobachten das Aufkommen eines neuen industriellen Denkmusters, bei dem Nachhaltigkeit, Intelligenz und Resilienz keine miteinander konkurrierenden Prioritäten, sondern vielmehr sich gegenseitig unterstützende Stärken sind.“  

Neben dem Transformationsdruck und dem erhöhten Fokus auf Widerstandsfähigkeit sorgt die Annahme digital innovativer Fertigungsmethoden für eine erhöhte Betriebseffizienz, fördert umweltfreundliche Verfahren und stellt sicher, dass der Sektor weiterhin stark bleibt.